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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 258

1877 - Oldenburg : Stalling
258 kanische, der die gemachten Zugestndnisse nicht gengten. Da nun Ferdinand Ii. ein dem Parlament eingerumtes Recht, die Verfassung zu reformiren, spter zurcknahm, so fam es am 15. Mai, wo die Kammern erffnet werden sollten, zu einem Kampfe, in dem die kniglichen Schweizertruppen Sie-ger blieben. Nun berlieen sich Soldaten und Lazzaroni dem Morden und Plndern. Ferdinand Ii. hielt sich an seine Versprechungen nicht mehr gebunden und begann jetzt mit mehr Hrte und Willkr als vorher zu regieren. Das Hlfs-corps, das unter Wilhelm Pepe dem König von Sardinien zum Beistand nach Norditalien zog, erhielt Befehl zum Rck-zug; aber Pepe weigerte sich und wandte sich mit 1500 Mann nach Venedig, bei dessen Verteidigung er sich auszeichnete. In Sicilien war indessen am 13. April der König von Neapel von beiden Kammern einstimmig der sicilianischen Krone fr verlustig erklrt worden. England begnstigte eine Trennung Siciliens von Neapel, der Frankreich entgegen war, um den englischen Einflu auf der Insel nicht vorwiegen zu lassen. Whrend sich König Ferdinand nach den Siegen Radetzky's den constitutionellen Institutionen immer feindseliger zeigte, und die am 1. Juli erffneten neapolitanischen Kammern bis zum 3. November vertagte, wurde die Wiedereroberung Sici-liens mit desto grerem Eifer betrieben. Eine Flotte mit 8000 Mann ging unter Filangieri, Fürsten von Satriano, nach der Insel (6. September). Die Stadt Messina wurde von der Flotte und der Citadelle, die im Besitz der Neapolitaner geblieben war, Tag und Nacht bombardirt, wodurch der schnste Theil der Stadt zu einem Schutthaufen wurde, dann erstrmt und ausgeplndert. Die franzsischen und englischen Kriegsschiffe nahmen die Flchtigen auf, verhielten sich aber sonst neutral. Auf Vermittelung der Admirale derselben kam es zu einem Waffenstillstand. Whrend die Sicilianer in Parteien gespalten waren, berief ihr Ministerium den Polen Mieroslawski zum Oberbefehlshaber, und dieser warf sich nach Catania. Als am 29. Mrz 1849 der Waffenstillstand abgelaufen, griff Filangieri Catania an; die Neapolitaner wur-den zurckgeschlagen, aber die nachrckenden Schweizer er-strmten nach verzweifeltem Widerstande die Stadt (6. April 1849). Nun zog Filangieri nach Palermo, wo die Macht-

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 316

1877 - Oldenburg : Stalling
Frankreich beeinflute allgemeine Stimmrecht von diesem annectirt" wurden. Der nationale Aufschwung in Italien mute natrlich seine Ziele immer weiter verfolgen. Die revolutionre Partei dachte schon jetzt daran, wenn nicht sofort das durch das mchtige Festungsviereck geschtzte Venetien, doch wenigstens den Rest des Kirchenstaates mit Rom, als nationale Haupt-ftabt, und das Knigreich beider Sicilien in den italienischen Gesammtstaat aufzunehmen. Garibaldi suchte diesen Plan, mit dem sich Mazzini seit dreiig Jahren herumtrug, durch seine Freischaaren zu verwirklichen. Da aber Rom noch unter dem Schutze franzsischer Truppen stand, so schiffte sich Gari-baldi, nachdem im April Aufstnde in Sicilien ausgebrochen, am 6. Mai mit mehr als 1000 Freiwilligen in Genua ein und landete am 11. Mai bei Marsala an der Westkste Si-ciliens. In Neapel war am 22. Mai 1859 auf den alten König Ferdinand Ii. fein Sohn Franz Ii. gefolgt, der, ohne Erfahrung, von einer absolutistisch gesinnten Umgebung ab-hngig, alle Rathschlge Englands und Frankreichs, frei-sinnigere Institutionen einzufhren, zurckwies, obgleich ihm diese Mchte im April 1860 erklrten: Neapel msse das System oder die Dynastie wechseln." Garibaldis Schaar stieg durch Zuzge aus Sicilien auf 4000 Mann; er bernahm die Dictatur der die Insel im Namen Victor Emanuels, des Knigs von Italien", und konnte es am 26. Mai wagen, Palermo im Einverstndni mit den Einwohnern anzugreifen. Wenn auch der neapolitanische General Lanza einen Theil der Stadt durch ein Bombardement in einen Trmmerhaufen verwandelte, so mute er doch bereits am 7. Juni capituliren. Zu spt verkndete der König von Neapel eine Constitution; man schenkte dieser abgenutzten Nothhlfe keinen Glauben mehr, auch in der Residenz brachen Unruhen aus (26. Juni). Garibaldi aber, der unter dem Rufe: Italien und Victor Emanuel!" berall wie ein Be-freier empfangen wurde, ging von Messina mit etwa 5000 Mann der die Meerenge nach Reggio. Ohne Widerstand zu finden, zog er, mit der rochen Bloufe und dem Filzhute, wie im Triumph in Neapel ein, wo ihn das Volk mit strmischer Begeisterung empfing (7. Sept.).

3. Altertum - S. 83

1894 - Oldenburg : Stalling
83 Verwaltung' hatte der aus 300 angesehenen lteren (senes) Mnnern bestehende Senat. Der vertriebene König machte mehrere Versuche, seinen Thron wiederzuerlangen. Verschwrung des Tarqninins gegen die Ziepulik. Acutus. Zuerst stiftete er eine Verschwrung unter vornehmen Jnglingen m Rom, die mit der neuen Verfassung unzufrieden waren; an derselben Beteiligten sich des Brutus eigene Shne. Die Verschwrung ward entdeckt, und Brutus lie seine Shne enthaupten. Jetzt suchte der König mit Hlfe etrnskischer Städte zu siegen; Brutus zog gegen ihn; zwar fiel er, aber die Stimme des Waldgeistes erklrte, die Rmer htten gesiegt, weil ein Etrusker mehr gefallen. Tarqmnius nahm seine Zuflucht zu Porseuua, dem mchtigen König von Clsium, um durch dessen Hlfe seine Herrschaft wiederzugewinnen; jedenfalls benutzte der etruskische Fürst die Verwirrung in Rom zur Eroberung Latiums (508). Die Rmer fhrten den Krieg unglcklich; die Zurckfhrung des Tarqmnius blieb ihnen zwar erspart, aber sie muten einen Teil ihres Gebiets abtreten und drckende Bedingungen eingehen. Sie suchten die Geschichte dieses Kampfes durch Heldenthaten einzelner zu ver-herrlichen. Aorlius tzoctes hielt durch tapfere Verteidigung der Tiberbrcke, die er hinter sich abbrechen lie, allein den Feind vom Eindringen in die Stadt ab. Meius Seavola beschlo den Porsenna in feinem Lager zu tten, traf aber dessen Schreiber und streckte, als ihn der König mit Tod und Martern bedrohte, ruhig seine Rechte in ein dastehendes Kohlenbecken, worauf ihn der König begnadigte. Clolia, eine der Jungfrauen, die als Geiseln gestellt waren, schwamm unter dem feindlichen Pfeilregen der die Tiber nach Rom; die Konsuln lieferten sie wieder aus, aber Porsenna, den Mut der Jungfrau bewundernd, schenkte ihr die ... Freiheit. Schlacht am See Wegillus. Tarqmnius reizte endlich die Latiner zum Kriege gegen Rom auf, aber auch diese wurden der Sage nach in der Schlacht am See Regillns berwunden (496 v. Chr.), in welcher die Anfhrer im Zweikampf gegen einander die Entscheidung herbeifhrten. Als alle Versuche, den Thron wiederzugewinnen, gescheitert waren, ging Tarqmnius nach Cum in Campanien, wo er starb. 6*

4. Altertum - S. 85

1894 - Oldenburg : Stalling
85 Die Patricier muten ihnen das Recht zugestehen, Volks-tribunen zu whlen und die Schuldknechte freigeben (494). Dann kehrten die Ausgewanderten zurck. (Erste Auswanderung auf den hl. Berg.) Die Tribunen aber, anfangs zwei, spter zehn, hatten die Gemeinde der Plebejer gegen unbillige Senatsbeschlsse zu schtzen und konnten in der Folge durch ihre Einsprache (Veto) dieselben vereiteln. Bald sollte ihnen aber das neue Recht wieder streitig gemacht werden. Bei einer Hungersnot machte der Patricier Mrcius, von der Eroberung der Stadt Co doli Co riolnus genannt, den Vorschlag, den Plebejern nur unter der Bedingung Getreide Zu oerteilen, da sie aus das Tribunat verzichteten. Als er des-halb vor der Versammlung der Plebejer des Hochverrats angeklagt wurde, verlie er Rom, ging zu den benachbarten Volskern und bedrngte als Anfhrer ihres Heeres seine Vaterstadt (491). Hesandschaflen an Goriokmus. In so groer Gefahr ordnete der Senat eine Gesandtschaft der vornehmsten Patricier an Coriolnus ab, die aber gar nicht vorgelassen ward' dann folgte eine der Priester, die Zwar mit Ehrerbietung von ihm empfangen ward, aber auch nichts aus-richtete. Endlich gingen feine Mutter Vetria und seine Gemahlin Vo-1 immin mit den Kindern zu ihm ins Lager. Coriolnus ging seiner Mutter entgegen und wollte sie umarmen. Allein Vetria wich ihm aus und klagte der das Unglck, das er der sie und ihr Vaterland brchte. Gerhrt durch diese Klagen, rief Coriolnus aus: Mutter, das Baterland hast du gerettet, aber deinen Sohn auf ewig verloren!" Er fhrte daraus das Heer zurck und soll nach der einen Sage von den Volskern er-schlagen sein, nach einer anderen ein hohes Alter in freudeloser Fremde erreicht haben. Die Fabier. Auch weiterhin dauerten neben den Kriegen mit deu benachbarten Vlkerschaften im Innern die Kmpfe Zwischen Patriciern und Plebejern fort. Untergang der Kavier. Hincinntus. Am verhatesten beim Volke war das mchtige Adelsgeschlecht der Fabier, das sieben Jahre nach einander das Konsulat besetzte. Die Erbitterung der Plebejer war so groß, da das Heer in einem Kriege gegen die etruskische Stadt Veji unter seinem Feldherrn Kso Fabius absichtlich die Flucht ergriff. Infolge dieser Schmach beschlossen die Fabier, sich mit dem Volke aus-

5. Altertum - S. 87

1894 - Oldenburg : Stalling
87 Die Decemvirn stellten noch zwei Gesetztafeln auf, und legten auch im folgenden Jahre ihre Wrde nicht nieder, bis die Ge-waltthat des Appius Claudius, eines der Decemvirn, ihren Sturz herbeifhrte (449). Virginia. Appius strebte nach dem Besitz der schnen, bereits ver-lobten Virginia. Da Geld und Versprechungen nichts halfen, lie er sie durch einen Klienten fr das Kind seiner Sklavin ausgeben. Die Sache kam vor Gericht, und auch der Vater Virginius und der Brutigam erschienen. Appius, als Richter, sprach allen Gegenbeweisen des Vaters zum Trotz die Jnngsran seinem Klienten zu. Da fhrte Virginius feine Tochter zu einer nahen Fleifcherbude, ergriff ein Messer und stach es ihr mit den Worten in die Brust: Nur so allein, mein Kind, kann ich deine Ehre retten." Das Volk geriet der die That in Aufruhr; Appius mit seinem Anhang ward gestrzt, und er nahm sich im Kerker selbst das Leben. 20. Eroberung von Veji. Noms Einnahme durch die Gallier. Gleichstellung der Plebejer mit den Patrieiern. Eroberung von Beji (396). Schon fter hatten die Rmer mit der mchtigen Stadt Veji in Etrnrien Krieg gefhrt. Endlich nahm der Diktator M. Fnrius Camillus nach zehnjhriger (405 396) Belagerung die Stadt durch einen unterirdischen in den Tempel der Juno fhrenden Gang. In diesem Kriege machte das rmische Heer zuerst Winterfeldzge und erhielt Sold. Z>cr Llanersee. Hrakellprche. Einnahme Wejis. Whrend an dem unterirdischen Gange gearbeitet wurde, ereignete es sich, da der A lbanersee zur Zeit der trockensten Sommertage mchtig anschwoll und die umliegende Landschaft berschwemmte. Man schickte nach Delphi, um den Apollo der die Wundererscheinung zu befragen. Inzwischen hrten die belagerten Vejenter von dem Ereignis, und ein etruskischer Seher ver-kndigte, Veji sei nicht einzunehmen, so lange das Wasser des Sees nicht abgeleitet sei. Bald darauf wute ein Rmer den Seher in seine Gewalt zu bringen; dieser wiederholte vor dem Senat seine Weissagung und setzte noch hinzu, da Rom untergehen msse, wenn das Wasser des Sees das Meer erreiche. Dasselbe verkndigte das delphische Orakel. Nun ward der See durch einen Kanal abgeleitet. Vejis Untergang schien gewi,

6. Altertum - S. 88

1894 - Oldenburg : Stalling
88 und jung und alt arbeitete an dem unterirdischen Gange, der bis unter den Boden des Junotempels reichte. Camillus betete zur Juno, die Gttin mge den Siegern in ein prchtigeres Wohnhaus nachfolgen. Der König der Vejcnter erhielt aber bei einem Opfer den Spruch, der werde siegen, welcher der Gttin das Opferfleisch zerlege. Das hrten die Rmer unter dem Boden, brachen hervor und raubten das Opferflcisch. Von der Burg ans verbreiteten sich die Eingedrungenen durch die ganze Stadt, ffneten den Rmern drauen die Thore, und die Stadt ward genommen. Camillus feierte einen prchtigen Triumph, indem er mit vier weien Rossen das Kapitol hinauffuhr. Das schien aber dem Volke Hoffart, weil solche Rosse dem Jupiter heilig waren. Nach der Eroberung von Veji unterwarf Camillus auch die Stadt Falerii. Die Belagerung zog sich in die Lnge; da bot sich dem rmischen Feldherrn Gelegenheit, die Falisker durch Gro-mut zur Unterwerfung zu bringen. Der Schutmeister von Aal^rii. Ein Schulmeister fhrte die Kinder vornehmer Familien, wie im Frieden, spazieren und ging bis zum rmischen Lager vor. Ich habe", sagte er zu Camillus, Falerii in deine Hnde gespielt, indem du diese Kinder als Geiseln gebrauchen magst." Allem Camillus lie dem Verrter die Hnde auf den Rcken binden und ber-gab ihn den Kindern, die ihn mit Ruten in die Stadt zurck peitschten. Diese Gromut des Camillus bewog die Falisker die Stadt zu bergeben und mit Rom Frieden zu schlieen. Camillus ward nach seinem hoff artigen Triumphe wegen Unterschlagung der Beute zu einer Geldstrafe verurteilt. Er ging in die Verbannung nach rdea, mit dem Wunsche, da bald die Zeit kommen mge, wo man seiner bedrfe. Roms Einnahme durch die Gallier (390). Der Wunsch des Camillus ging in Erfllung. Damals waren gallische Schwrme der die Alpen in die Ebene des Po gezogen, rckten sdwrts nach Etrurieu vor und belagerten Clsium. Die Clusiner baten die Rmer um Hlfe; diese schickten Gesandte, die sich aber gegen alles Vlkerrecht mit in den Kampf einlieen. Da ihre Aus-lieferung verweigert wurve, so zogen 70000 Gallier gegen Rom und schlugen an der llia das rmische Heer von 40000 Mann in die Flucht (390). Sie plnderten und verbrannten darauf die verlassene Stadt, mit Ausnahme des Kapitols, wo sich der Senat

7. Altertum - S. 91

1894 - Oldenburg : Stalling
91 verwalten hatten und unseren Stadtkmmerern und Kriegszahlmeistern entsprechen. Im Jahre 356 v. Chr. wurde auch die D iktatur zum ersten Male einem Plebejer betragen. 2t. Die Samniterkriege. Mit den Samniterkriegen brach Roms Heldenzeit an. Die Samniter waren ein krftiges, kriegerisches Bergvolk, den Rmern an Tapferkeit und Ausdauer gleich, an Volkszahl weit berlegen. Doch erlagen anch sie der berlegenheit der Rmer in lang-roterigen Kriegen, die mit lngeren Unterbrechungen von 343290 dauerten. Die Samuiter wurden auf ihren Eroberungszgen durch die Campaner gehindert, brachten ihnen aber zwei solche Niederlagen bei, da die Campaner sich freiwillig der Botmigkeit der Rmer unterwarfen, die nun den Samnitern befahlen, die Campaner nicht weiter zu beunruhigen. Darber entstand der erste Krieg gegen die Samniter (343341 v. Chr.), der mit der Behauptung Cam-p(intens dnrch die Rmer endete. 2afcriits orvus. Cornelius Lofsns. Zwei rmische Heere zogen aus, das eine unter M. Valerius Corvus siegte am Berge Gamms-bei Cum und ntigte die Feinde nach hartnckigem Widerstnde zmtt Weichen. Die geschlagenen Samniter rumten ihr Lager und erklrten, als Ursache ihrer Flucht: Feuer habe aus den Augen der Rmer geblitzt,, ihre Gesichter htten Wut und Wahnsinn geredet: vor solchem Anblick, wren sie geflohen. Mit dem anderen Heere sollte Anlus Cornelius Cossus nach Sam-nium einbrechen, geriet aber in eine rings von Feinden besetzte Thalschlucht. Da rettete ihn der Kriegstribun Pblius Decius, indem er mit 1600 Mann einen Gipfel besetzte, der der die von den Feinden ein-genommenen Hhen hervorragte. Whrend er den Angriff der Samniter auf sich lenkte, gewann der Konsul eine vorteilbaftere Stellung, und Decius zog zur Nachtzeit durch die schlafenden Feinde. Aber nicht bei Nacht wollte Decius ins Lager zurckkehren; als es jedoch Tag geworden, zog ihm das gerettete Heer entgegen, und der Tribun rckte triumphierend ins Lager.. Darauf wurden die Samniter nochmals berrumpelt und ihrer 30 000 erschlagen. Decius erhielt von dem Konsul als Belohnung einen goldenen

8. Altertum - S. 92

1894 - Oldenburg : Stalling
92 Kranz und hundert Rinder, vom Heere einen Kranz aus Gras, weil er dasselbe aus Feindes Gewalt befreit hatte. Die Sammler muten Frieden schlieen und den Rmern Campanien berlassen. Damals traten die mit Rom lngst verbndeten Latiner mit der Forderung auf, da beide Völker nur ein Volk bilden und Senat und Konsulat geteilt werden sollten. Die Rmer schlugen stolz die Forderung ab, und der Krieg begann. Titus Man-lins Torquatus siegte am Vesuv, und bald muten sich nach einer zweiten Niederlage die Latiner unterwerfen (338). Kriegszucht des Wanllus. Manlius hatte vor der Schlacht am Vesuv bei Todesstrafe befohlen, fein Rmer solle sich mit dem Feinde in einen Kampf einlassen. 91 bcr sein eigener Sohn, von einem latinischen Befehlshaber zum Zweikampf aufgefordert, handelte dem Befehl zuwider. Zwar siegte er, aber der Vater lie ihn hinrichten, um die Kriegszucht aufrecht zu halten. Die Rmer gewannen die Schlacht der Sage nach dadurch, da sich Decius Mu den unterirdischen Gttern weihte und so in die Feinde sprengte, die erschreckt wichen. Im zweiten Samnitcrkricge (326 304) war anfangs Papirius Cursor Diktator der Rmer und kmpfte siegreich. <Hriegszucht des ^api'rius Kursor. Da man glaubte, bei seiner Wahl sei ein Fehler vorgegangen, reiste er nach Rom, um sie nochmals vornehmen zu lassen, befahl aber seinem Reilerobersten Fabius Rullinus, sich inzwischen ruhig im Lager zu halten. Dieser lie sich dennoch in ein Treffen ein und gewann einen groen Sieg. Der Diktator befahl nach seiner Rckkehr ihn hinrichten zu lassen; allein Fabius entfloh nach Rom. Vergebens verwandten sich fr ihn die Senatoren, sein Vater rief sogar die Volksversammlung an, aber diese hatte kein Recht den Diktator zu zwingen, und nur den vereinten Bitten der Fabier und des Volkes gab Papirius endlich nach. Im Jahre 321 aber erlitten die Rmer unter Anfhrung, des Betrins Calviuus und Sprius Postmius in den Caudinischen Engpssen eine empfindliche Schmach. Pie Wmer in den tzaubinischen Engpssen, llin der angeblich bedrohten Stadt Lueeria in Apnlien rasch zu Hlfe zu kommen, schlugen die Konsuln den krzesten Weg dnrch die Candinischen Engpsse ein, wurden aber in der Thalschlucht eingeschlossen. Der samnitische Feldherr Pontius fragte seinen Vater, was er mit dem gefangenen Heere an-

9. Altertum - S. 94

1894 - Oldenburg : Stalling
94 versammelt mar, wegen ihrer fehlerhaften Aussprache des Griechischen verhhnt. Ein gemeiner Wicht drngte sich an einen der Rmer, Post-intus, und besudelte sein Gewand. Er zeigte dasselbe dem Volke, und neues Hohngelchter erhob sich. Da sprach der Gesandte: Lacht nur, so lange ihr knnt, ihr werdet lange genug weinen! Dieses Gewand soll in Strmen eures Blutes rein gewaschen werden!" Das weichliche unkriegerische Volk der Tarentiner bedurfte zur Fhrung des Krieges fremder Hlfe und rief den Pyrrhus, König von Eplrus, zu seinem Beistande. Dieser, ein abenteuer-licher Held, der ein zweiter Alexander der Groe werden wollte, ging auf den Antrag ein. Er kam mit einem starken Heere, hob ober auch die tarentinische Mannschaft zum Kriege aus und be-siegte die Rmer zuerst bei Heraklea in Summen (280). Vyrrhus. tziueas. Aari'cius. Beim Anblick des rmischen Lagers rief er: Die Lagerordnung dieser Barbaren ist durchaus nicht barbarisch, bald werden wir auch ihre Thaten kennen lernen!" Er siegte durch das Ungcftm der den Rmern noch ungewohnten Elefanten, lernte aber ihre Tapferkeit so achten, da er in die Worte ausbrach: Mit solchen Soldaten wre die Welt mein, und sie gehrte den Rmern, wenn ich ihr Feldherr wre!" Auch sandte er seinen berhmten Redner Cineas nach Rom, um Frieden zu schlieen, und schon hatte dieser sein Ziel beinali-e erreicht, als der blinde Appius Claudius erklrte: Bis dahin habe ich den Verlust meiner Augen beklagt, jetzt wnsche ich noch taub zu sein, um nicht Unwrdiges hren zu mssen!" Cineas kehrte unoerrichteter Sache zurck und erzhlte seinem Herrn, die Stadt Rom sei ihm wie ein Tempel, der Senat wie eine Versammlung von Knigen erschienen. Als nach einem erfolglosen Zuge des Pyrrhus gegen Rom der Senat den Gajus Fabrieins wegen Auslsung der Gefangenen zum König schickte, suchte dieser den Rmer zuerst durch Gold zu gewinnen, dann durch einen Elefanten zu schrecken, der sich pltzlich hinter einem aufgezogenen Vorhnge bemerklich machte. Lchelnd antwortete Fabrieius: So wenig mich dein Gold lockte, so wenig schreckt mich dein Elefant!" Pyrrhus erlaubte den Gefangenen, zur Feier eines Festes nach Rom zu gehen, um dann zurckzukehren, und keiner blieb aus. Auch die zweite Schlacht, bei seulum in Apulien (279), gewann Pyrrhus, aber mit so bedeutendem Verluste, da er denen, welche ihm zu seinem Siege Glck wnschten, erwiderte: Noch einen solchen Sieg und ich bin verloren!" Seine Friedensunter-

10. Altertum - S. 96

1894 - Oldenburg : Stalling
96 Pido. Zic Grndung Karthagos ( 15) tut bct Nordkste Afrikas-schreibt die Sage der Dido zu. Sic war die Schwester des Pygmalion, Knigs von Tyrus in Phnizien, und ging, nachdem dieser ihren Gemahl Sychus ans Habsucht gettet hatte, zu Schisse. Sie landete uit der Kste Afrikas und erhielt von den Einwohnern so viel Land, als sie mit einer Rindshaut umfpannen knnte. Sic schnitt die Haut in schmale Streifen und umspannte damit den Boden, auf dem sie nachher Karthago grndete (880). Durch Handel gelangte die Stadt zu hoher Blte und breitete durch Eroberungen nicht nur in Afrika, sondern auch auf Sicilicn ihre Herrschaft weiter aus. Der erste punische Krieg (264241). Auf Sicilicn hatten sich Sldnertruppen, Mamertiner (Marsmnner) genannt, der Stadt Messna bemchtigt und wurden von den Karthagern und Syrakusanern hart bedrngt. Sie riefen die Rmer zu Hlfe, und diese nahmen den Antrag au. Das erste rmische Heer setzte auf geborgten Fahrzeugen nach Sicilicn der, und es begann der erste Krieg gegen die Karthager (Pnnier). Zwar eroberten die Rmer sechzig Städte auf der Insel, aber sie erkannten bald das dringende Bedrfnis einer Flotte. Mit bewunderungswrdiger Schnelligkeit erbauten sie nach dem Muster eines gestrandeten kar-thagischen Kriegsschiffes in 60 Tagen eine Flotte von 100 greren und 60 kleineren Schiffen, an denen der rmische Feldherr Gajus-Duilius noch die mit eisernen Enterhaken versehenen Fallbrcken anbrachte, die man auf das feindliche Schiff lie und dadurch die Seeschlacht iu eine Landschlacht verwandelte. Bald erfocht Duilius bat glnzenden Seesieg bei Myl (260) auf der Nordkste der Insel und feierte zu Rom den ersten Triumph wegen eines See-sieges. Die Schnbel der eroberten Schiffe zierten fortan eine auf dem Forum zum dauernden Andenken errichtete Sule. 3>iufius wurde auerdem durch die lebenslngliche Auszeichnung geehrt, da er sich abends bei der Heimkehr von Gastmhlern mit einer Fackel vorlenchten und mit der Musik eines Fltenspielers begleiten lassen durste. Nach einem groen Seesieg an der Sdkste Sicilieus setzten die Rmer unter dem Konsul Attilius Regulus nach Afrika
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